„Ein gutes Pony springt nicht höher als es muss …“

Youngster des Kunstturn-Stützpunktes schaffen den Liga Einstieg!

Brauweiler. Der Nachwuchsriege der Brander Kunstturnerinnen gelingt der Sprung auf den 4. Und damit letzten Qualifikationsplatz zum Einstieg in die RTB Turnliga. Ab 2019 tritt die Mannschaft dann in der Landesliga 4 an und gehört damit nun auch zum Oberhaus des Turnens im Rheinland.

Es hätte gar nicht so knapp werden müssen. Vor dem letzten Gerät war das Team so klar auf Medaillenkurs, dass den Brander Trainern schon erste Glückwünsche angetragen wurden, obwohl der Balkendurchgang noch gar nicht begonnen hatte. „Da kann nichts mehr schief gehen!“ – war die einhellige Meinung, wohl auch deswegen, weil sich mit Lena Stockem (9 Jahre) nicht nur die jüngste Turnerin sondern auch die Tagesbeste am Balken in der gesamten Vorqualifikation zum Angrüßen vor dem Gerät aufbaute. Leider erwischte Lena einen ‚gebrauchten‘ Tag. Nach dem Motto „Ein Unglück kommt selten allein...!“ musste sie gleich dreimal den Balken verlassen. Sie erhielt für ihre Übung dennoch 11,10 Punkte, was deutlich macht, wieviel Qualität die Kampfrichter trotz allem zu sehen bekamen. Sichtlich beeindruckt vom Missgeschick ihrer Teamgefährtin kam auch Emma Glock nicht ohne Absteiger durch – damit war der bis dahin so beruhigende Vorsprung dahin.

Adele Akopian noch etwas wacklig und vor allem Elena Koppelmann mit einer souveränen Vorstellung blieben jedoch oben, holten die Punkte und sicherten doch noch den –wenn auch letzten- Aufstiegsplatz: Wie gesagt „Ein gutes Pony...!“
Insgesamt war der Aufstieg der fünf Mädels nicht nur verdient, er ist auch kaum hoch genug zu bewerten, und zwar aus zwei Gründen:

  1.  Riesengroßer Andrang für den Ligaeinstieg. Die RTB –Liga ist fraglos ein Erfolgsmodell. Sehr viele Vereine möchten in diesem Ligasystem mitmachen, doch die Anzahl der Plätze ist eng begrenzt. Deshalb wird die Qualifikation in zwei Stufen ausgetragen (erst Verbandsgruppe, dann Finale auf Landesebene), in denen sich diesmal insgesamt gut 30 Mannschaften um nur vier (!) Plätze beworben haben. In einem so harten Ausscheidungsrennen Vierter zu werden, ist eine enorme Leistung.
  2. Die Brander stellen das jüngste Team aller Final-Vereine. Obwohl der Altersdurchschnitt mit nur 11,0 Jahren die Brander Mädels eigentlich zu Außenseitern macht, setzen sie sich klar gegen weitaus erfahrene Mannschaften durch, z.B. TC Sterkrade (18,5 J.) oder TVE Rheydt-Pongs (14,0 J.). Auch die anderen Qualifizierten sind im Schnitt mindestens 2,5 Jahre älter als die Brander Youngster. Allein der TG Neuss tritt mit einem ähnlich jungen Team an (11,9 J.), muss ich aber mit dem letzten Platz bescheiden. Insofern ist dieser Ligaeinstieg auch und gerade ein Erfolg der Top-Nachwuchsarbeit am Stützpunkt, im olympischen Turnen aber auch für Quereinsteiger wie z.B. Elin Wernemann, die ihr Ligadebüt am Sprung feierte.

Das Ziel für 2019 ist nun klar: Die Klasse halten! Das Potential dazu haben die ‚Jungen Wilden‘ allemal.

Teamfoto 11 2018 02
Tabelle 11 2018
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